Eine Herzensangelegenheit ist die Bildung

Alexander Baer, SPD-Kandidat im Wahlkreis Lippe II, setzt sich für ein sozialeres und gerechteres NRW ein.

Lieber Alexander, eigentlich bist Du jedes freie Wochenende mit Deiner Familie im Camper unterwegs und unternimmst Kurztripps zu schönen Zielen in ganz Deutschland. Wie sieht das derzeit in der Wahlkampfphase aus? Sind Emmerauenpark, Weser oder Patensteig momentan Eure Campingziele, oder fährt die Familie ohne Dich los?

Alexander Baer: (lacht) Ohne mich können sie gar nicht los, da ich unseren Camper komplett in Beschlag genommen habe. Drinnen stapeln sich die Wahlkampfmaterialien. Übernachten ist da derzeit schlecht – obwohl die drei genannten Orte zweifelsohne sehr schöne Ausflugsziele in meinem Wahlkreis sind.

 

Wie erlebst Du die Menschen bei Hausbesuchen, Wahlkampfständen oder Veranstaltungen?

Baer: Sehr aufgeschlossen, nett und interessiert – aber natürlich auch besorgt aufgrund der aktuellen Entwicklung. Wie so viele bin auch ich immer noch fassungslos über den Überfall Russlands auf die Ukraine. Das Ausmaß an Zerstörung, das unfassbare Leid, das vor allem Frauen und Kinder in der Ukraine und auf der Flucht erleben, geht auch mir unter die Haut. Deshalb ist es wichtig, dass wir den Flüchtlingen schnellstmöglich helfen und sie unterstützen. Aber natürlich machen sich auch viele Sorgen über die Folgen, die der Krieg für uns hier hat.

Was berichten Dir die Menschen, was bewegt sie genau?

Baer: Vor allem geht es dabei um die Sicherheit bei der Energieversorgung. Unsere Abhängigkeit von russischem Gas und Öl hat viele glaube ich empfänglicher für Erneuerbare Energien gemacht. Den Ausbau wollen wir von der SPD nicht erst seit dem Überfall auf die Ukraine vorantreiben. Ich setze mich dafür ein, in Sachen Windkraft und Photovoltaik Tempo zu machen. Das müssen wir auch aus Klima- und Umweltschutzgründen. Aber das ist nur ein Baustein von vielen, die wir für ein sozial gerechteres NRW anpacken werden.

 

Welche gehören noch dazu?

Baer: Eine Herzensangelegenheit von mir ist die Bildung. Ich bin Vater von zwei Kindern und habe in der Pandemie hautnah erlebt, wie groß der Nachholbedarf dort ist. Das betrifft vor allem die Digitalisierung – von Endgeräten bis hin zu Lernplattformen oder dem Breitband- und Mobilfunkausbau. Da brauchen wir eine deutlich schnellere Entwicklung. Aber auch in die Gebäude und die Schulinfrastruktur wollen wir investieren. Und: Bildung muss kostenfrei sein, von der Kita bis zum Meister und Master. Deshalb wollen wir die Kita- und OGS-Gebühren abschaffen und Familien entlasten. Gleiches gilt auch für die hochgradig ungerechten Straßenausbaugebühren.

 

Alexander Baer hat bei Hausbesuchen immer ein offenes Ohr

 

Seit Jahren engagierst Du Dich in der Kommunalpolitik, bist aktuell Fraktionsvorsitzender der SPD in Lemgo. Wie wirst Du Dich als erfahrener Lokalpolitiker in Düsseldorf einbringen?

Baer: Indem ich mich vor allem für eine wesentlich größere und breitere finanzielle Unterstützung der Kommunen einsetze. Denn so wie es jetzt läuft, geht es nicht weiter. Aufgaben, die das Land den Städten und Gemeinden aufs Auge drückt, werden in vielen Fällen nicht ausreichend gegenfinanziert. Die Kommunen bleiben so immer öfter auf einem Teil der Kosten sitzen – und müssen dann Steuern erhöhen oder überlegen, Schwimmbäder, Büchereien oder andere öffentliche Einrichtungen zu schließen. Das muss ein Ende haben. Außerdem wollen wir unsere Städte und Gemeinden in die Lage versetzen, dass sie in manchen Dingen mutiger werden.

 

Wie meinst Du das?

Baer: Ich sehe das vor allem in Bezug auf den Wohnungsmarkt. Als Bankkaufmann und Fachmann für Immobilien weiß ich nur zu gut, wie sehr dieses Gefüge aus den Fugen geraten ist. Mieten explodieren, Grundstückspreise schnellen in schwindelerregende Höhen. Wohnen und Bauen muss wieder bezahlbar werden. Und das schaffen wir unter anderem, in dem die Kommunen mutiger werden und selbst soziale Wohnungsbauprojekte umsetzen.

 

Wie möchtest Du die Menschen davon überzeugen, am 15. Mai für Dich zu stimmen?

Baer: Durch viele persönliche Gespräche und unsere Ideen für ein sozial gerechtes NRW. In den kommenden Wochen werde ich viel unterwegs sein und bei Hausbesuchen, an Wahlkampfständen und bei Veranstaltungen den Kontakt mit den Lipperinnen und Lippern suchen. Und wer Lust hat, kann mit mir bestimmt auch mal eine Runde an einem schönen Fleckchen in meinem Wahlkreis campen (lacht).